Pferdetrainerin Kerstin Rester folgt dem Gefühl - Leben im Hier und Jetzt

Pferdetrainerin Kerstin Rester folgt dem Gefühl - Leben im Hier und Jetzt

Bekannt geworden ist Kerstin Rester durch ihre Auftritte an der Seite von Bernd Hackl in der Vox-Sendung „Die Pferdeprofis“. Im Country-Reiten.de-Interview erzählt sie über ihr Leben mit Pferden und die tägliche Trainingsarbeit auf Hackls 7P-Ranch.

 Die 1989 geborene Kerstin Rester hat das Glück, nicht nur täglich mit Pferden zu arbeiten, sondern auch auf der 7P-Ranch der Familie Hackl zu wohnen.
Die gelernte Industriekauffrau bezeichnet sich selber als Quereinsteigerin in die Reiterei: „2007 lernte ich Bernd kennen, der mich unter seine lehrenden Fittiche nahm. Auch mit Alex Madl durfte ich eine Weile arbeiten und über die Schulter schauen, bis ich dann nach zahlreichen Kursen und Fortbildungen 2015 meine sichere Arbeitsstelle kündigte und knapp neun Monate ein Praktikum bei Ernst-Peter Frey in Rottweil machte. Nach dieser Zeit bekam ich eine Festanstellung im Team Bernd Hackl. 2017 zogen wir dann von Niederbayern in die schöne Oberpfalz, auf die 7P-Ranch in Michelsneukirchen.“ zitat1

Seit wann reitest du?

„Ich glaube, ich wurde mit dem Pferdevirus geboren. Als Kind durfte ich hier und da immer mal wieder Ponys reiten und als ich 12 Jahre alt war, ermöglichten mir meine Eltern regelmäßigen Reitunterricht.“
 

Was fasziniert dich an Pferden?

„Es sind verschiedene Dinge, vor allem aber, dass sie einfach im Hier und Jetzt leben. Ich schätze ihre Anmut und Schönheit genauso wie ihr Wesen und ihre Art. Die Gelehrigkeit und ihre Intelligenz sind etwas Besonderes und auf ihre Weise verleihen sie uns Flügel. Immer wieder fasziniert bin ich von ihrer enormen Fähigkeit, uns zu lesen. Das zeigt sich auch in der Klarheit im Ausdruck und ihrem Handeln ohne Umschweife.“

strick 

Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Bernd Hackl?

„Ich wurde 2007 mit meinem damaligen Traber-Wallach Graziano bei Bernd auf der Leuthenmühle in Ruhmannsfelden Einsteller. Natürlich wollte ich so viel Zeit wie möglich im Stall verbringen, habe nahezu jede Minute meiner Freizeit dort verbracht und mich so viel wie möglich im Stallteam miteingebracht. Daraus ergab sich, dass ich nicht nur Pferde putzen, satteln und longieren durfte, sondern auch verschiedenste Berittpferde reiten konnte. Meinen Urlaub habe ich dazu genutzt, Bernd auf Messen zu begleitet und mich um die Messepferde zu kümmern, oder eben auf der Leuthenmühle so viel wie möglich mitzuarbeiten und zu lernen. Mehr und mehr übergab mir Bernd Aufgaben mit den Berittpferden und begann, mich intensiv zu schulen.“
 

Was genau ist deine Aufgabe auf der 7P-Ranch?

„Ich gebe Unterricht und Kurse, bin mitverantwortlich für die Organisation und Planung im Stall (Personalplanung). Natürlich reite als Co-Trainerin Jungpferde an, trainiere Pferde aller Rassen, betreue Reha-Pferde, die zu uns kommen und unterstütze Bernd bei den Drehaufnahmen für „Die Pferdeprofis“ sowie bei der Korrektur von Problempferden.“
 

Wie funktioniert die Zusammenarbeit bei euch? Das wirkt im TV immer sehr harmonisch und auf einander abgestimmt.

„Bernd und ich sind wirklich ein eingespieltes Team. Bei der Arbeit mit den Pferden weiß der Eine, was der Andere denkt. Vor allem bei der Arbeit mit schwierigen/ zum Teil gefährlichen Pferden ist es wichtig, dass jeder von uns die Entscheidungen des Anderen bedingungslos annimmt und wir zusammen etwas aus einer Situation machen. Da es meist keine Zeitfenster gibt, um sich abzusprechen, wenn eines der Pferde Schwierigkeiten macht, müssen wir uns zu 100 % aufeinander verlassen können.
Eine sehr große Unterstützung sind hier natürlich unsere Ponyhorses Fips und Ferox, ohne die vieles gar nicht möglich wäre.“

mitbernd 

Wie sieht so ein Tag typischerweise aus?

„In der Regel werden die Pferde nach dem Füttern rausgebracht und wir treffen uns im Stüberl zu einem kurzen Kaffee, bei dem besprochen wird, was ansteht. Dann geht´s los mit dem Training der verschiedenen Pferde oder Unterricht, Kurse, Drehtage usw. Unser Spektrum ist sehr breit aufgestellt (schmunzelt).“
 

Was ist deine Intention, dich immer wieder auf Pferde zu setzen, die „nicht ganz ohne“ sind?

„Unser Leitsatz „follow the feel“ ist hier ganz enorm wichtig. „Voneinander zueinander fühlen“, das ist es, was wir diesen Pferden – wieder - beibringen wollen. Die physische und psychische Stabilität und Balance der Pferde ist in unserer Philosophie essentiell. zitat6
Bevor wir uns auf schwierige Pferde setzen, haben wir in der Regel vorher eine große Menge Arbeit zur Wiederherstellung der oben genannten Stabilität und Balance investiert. Es ist ein wundervolles Erlebnis, mitzuerleben, wie Pferde trotz allem, was sie manchmal durchgemacht haben, sich uns gegenüber wieder öffnen. Es ergibt sich dabei nicht nur eine Trainingssituation, sondern in den meisten Fällen entwickelt sich eine tiefe Freundschaft mit dem Pferd. Ich kann nur schwer beschreiben, wie es ist, wenn ein Pferd dich wieder „in sich hinein“ lässt und du fühlst, wie sie dir einen Platz in ihrem Herz anbieten. Dieses „voneinander zueinander fühlen“ hat seinen Ursprung in einer tiefen Verbundenheit zwischen den Trainingspartnern. Ich finde hierfür leider nicht die richtigen Worte und kann leider nur versuchen, es zu beschreiben – genau dieses unbeschreibliche Gefühl hat Suchtpotential …“

reitend 

Hast du Angst? Und wenn ja, wo vor und wie bekommst du die in den Griff?

"Je mehr Erfahrungen, positive wie auch negative, ein Mensch im Leben sammelt, desto sicherer wird er in der Regel in Bezug auf seine eigenen Fähigkeiten. Es gibt einen schönen Spruch der lautet: „Die Angst findet dort Platz, wo man nicht weiß, was als nächstes passiert.“ Je besser man Pferde lesen kann und je mehr man sie beobachtet, Kleinigkeiten in sich aufnimmt, verarbeitet und darüber nachdenkt, desto seltener kommen solche Situationen. Trotzdem ist Angst eigentlich nur ein Bauchgefühl, das uns mitteilt, ab sofort überlegt zu handeln. Ich muss ehrlich zugeben, nach einem Reitunfall 2018 (schwere Knieverletzung mit OP) mit einem unserer schwierigen Berittpferde, war der Wiedereinstieg ins Reiten für mich nicht ganz so einfach. Meinen Ferox oder Bernds eigenen Pferde zu reiten, das war natürlich (psychisch) für mich kein Problem. zitat4 
Pferde, die ich nicht kannte, lösten in mir Zweifel aus. Nicht die Angst vor einem Unfall, sondern alles was danach kommt, Schmerzen, Reha, Krankenhaus, die Angst wieder ganz gesund zu werden usw. fressen schon Substanz. Das Vertrauen zu Bernd und unsere langjährige Verbundenheit halfen mir hier sehr viel und Bernd ritt mir die Pferde, bei denen ich Zweifel hatte (und es waren eine Menge Pferde) immer erst vor, bevor ich dann aufgestiegen bin. Ich hatte schwer mit meinem Kopf zu kämpfen, der mir immer wieder versuchte einzureden, „das kannst du nicht, der nächste Unfall kommt bestimmt“. Wichtig ist, dass man Angst oder Zweifel zulässt und mit jemanden darüber spricht. Noch wichtiger ist es aber, dass die Angst und der Zweifel nicht die Kontrolle übernehmen. Bernd war hier für mich eine wichtige Unterstützung, um das ganze wieder auf die Reihe zu bekommen. Vor allem sein unermüdliches „die Pferde sind nicht deine Feinde“ haben mir hier viel geholfen, wofür ich ihm sehr dankbar bin. Ein der wichtigen Lebensphilosophien auf der 7P-Ranch lautet: Vertrauen ist keine Einbahnstraße. Das kann man unabhängig von den Pferden auf das ganze Leben beziehen. Mir hat dieser Spruch sehr viele Denkanstöße gegeben und heute bin ich wieder stabil auf dem Damm.“
 

Was sind aus deiner Sicht die typischsten Fehler, die Menschen im Umgang mit Pferden immer wieder machen?

„Ich weiß nicht, ob es mir zusteht, etwas als Fehler zu bezeichnen. Ich würde eher sagen, oft laufen Dinge aus verschiedenen Gründen einfach schief, sei es aus Unwissenheit oder weil die Kommunikation nicht klappt, mangelnde Basis des Pferdes usw. Ein Fehler wäre es, wissentlich etwas zu tun, was meinem Pferd schadet. Allerdings glaube ich an das Gute im Menschen und gehe davon aus, dass die Wenigsten so etwas absichtlich machen. Ich glaube, eines der Dinge, die sehr oft unbewusst gemacht werden ist, dass zu wenige oder keine Grenzen gesetzt werden und die Struktur fehlt.
Pferde lernen durch Wiederholung, d.h. ich muss Dinge immer wieder gleich machen und dabei konsequent mein Ziel verfolgen, damit mein Pferd auch weiß, worum es geht bzw., dass es sich auf mich verlassen kann, weil ich meine, was ich sage. Kleinigkeiten, wie z.B. das Führen aus der Box, sind hier ein tolles Beispiel. Ich setze, wenn ich muss, jeden Tag aufs Neue durch, dass mein Pferd hinter mir läuft und mich nicht überholt. Durch Missachtung solcher Kleinigkeiten schleichen sich oft Verhaltensmuster ein, die sich unter Umständen zu einem ausgewachsenen Problem entwickeln können.“

Wie stehst du zu Hyperflexion, Hilfszügel, Sporen und ähnlichen Ausrüstungsgegenständen?

„Zum Thema Hyperflexion richte ich mich gerne nach Bernds Leitfaden. Es gibt einen schönen Spruch von ihm: „Ich sage nicht, ich reite mein Pferd niemals hinter der Senkrechten, sondern ich bemühe mich, es stets vor der Senkrechten zu halten.“. Das wäre ein Thema, mit dem man Stunden füllen könnte, da wir z.B. im Training darauf achten, wie die Gebäude unserer Pferde sind. Ein Norweger mit wenig Ganaschen-Freiheit kann selbst vor der Senkrechten schon Schwierigkeiten bekommen. Ich bin sehr froh, in der Lage zu sein, von Bernd zu lernen, da er an viele Dinge anders herangeht und bei genauerer Betrachtung oftmals für das Pferd sehr viel logischer als im herkömmlichen Umgang mit Pferden arbeitet. zitat2
Hilfszügel gibt es bei uns im Training in der Regel nicht. In all den Jahren bei Bernd habe ich ihn erst dreimal mit Hilfszügeln reiten sehen und hier war es wirklich wichtig, den Pferden aus einer antrainierten falschen Haltung herauszuhelfen. Der Einsatz von Hilfszügeln, wenn überhaupt nötig, begrenzt sich in unserer Trainingsphilosophie auf einen Zeitraum von ca. drei Tagen. Dann sollte versucht werden, ohne klar zu kommen.
Bei den Sporen unterscheide ich zwei Dinge. Das Tragen von Sporen und den Einsatz der Sporen. Bei uns im Training ist es wichtig, dass so gut wie alle Pferde daran gewöhnt werden, dass ein Reiter Sporen trägt, da wir nicht wissen, wie der weitere Lebensweg der Pferde verläuft. Uns ist es wichtig, dass sie von UNS lernen, dass ein Sporen auch mal nachfragen kann und das Pferd diese Situation durch schnelles Weichen entspannen kann. Denn ein nachfolgender Reiter hat vielleicht nicht die Geduld oder das Einfühlungsvermögen, einem Pferd dies beizubringen. In der richtigen Welt müssen Pferde auch mal mit etwas Druck klarkommen, auch wenn es ein sehr heikles Thema ist, das von den meisten vermieden wird, weil es ja zur Zeit sehr modern ist, ein Bild nach außen zu vermitteln, dass suggeriert, allein durch Gedankenkraft und Handauflegen den Pferden den rechten Weg zu weisen. Bei genauerem Hinsehen stellt man dann fest, dass zwar z.B. ohne Kopfstück geritten wird, zum Lenken allerdings eine Gerte nötig ist, mit der man das Pferd am Kopf „beeinflusst“. Es liegt mir fern, über irgendwelche Reiter zu urteilen, aber manchmal vermisse ich das „normal“ im Umgang mit Pferden. Es beginnt bei „Hufeisen sind böse“, „Gebiss ist böse“, „Boxenhaltung ist böse“ usw. und schlägt leider ganz oft ins andere Lager zu „das muss der Gaul eben aushalten“, „stell dich nicht so an, das ist nur ein Pferd“, „dann muss er eben machen was ich sage, dann tut es auch nicht weh …“ um.
Um auf die Sporen zurückzukommen: Für uns sind unsere Helferpferde etwas ganz Besonderes und wir sind aus tiefstem Herzen dankbar, dass sie uns unterstützen. Trotzdem ist es extrem wichtig, dass sie, vor allem bei der Arbeit mit Problempferden, bei der es auch wirklich mal hoch hergehen kann, immer zu 100 % kontrollierbar sind und z.B. dem Schenkel weichen. Fliegen uns hier nun die Hufe um die Ohren, kann es schon mal sein, dass der Sporen zum Einsatz kommt, um die Pferde möglichst schnell aus der Gefahrenzone zu bringen. Dennoch stehen unsere Pferde voll hinter uns und tun Dinge für uns, die uns sehr oft vor Verletzungen bewahren. Was ich damit sagen möchte: Es geht im Training und bei der Arbeit mit Pferden, egal mit welchen Hilfsmitteln, wenn denn ein triftiger Grund für ihre Verwendung vorliegt, niemals darum, Pferde zu verletzten und durch Schmerzen zu beeindrucken, sondern es geht darum, das Pferd zu unterstützen, sei es im Tragen des eigenen Gewichts, Anspannen der richtigen Muskulatur, Entwicklung des Körpers usw. Der Einsatz von Hirn und Verstand ist eigentlich das wichtigste Trainingsutensil bei der Arbeit mit Pferden.
Bernd hat einen schönen Begriff, bei uns fällt sehr oft das Wort „Cowboy-Pferd“. Durch seine Arbeit in den USA ist es ihm sehr wichtig, mir zu vermitteln, dass ich mit meinem Pferd einen Job zu erfüllen habe, der mich und mein Pferd täglich mehr zusammenschweißt. Ich könnte hier stundenlang Seiten mit Beispielen füllen“
 

Gerade sind neue Leitlinien für den Pferdesport herausgekommen. Wie findest du die?

„Leitlinien sind immer nur so gut, wie die Menschen, die sie befolgen. Hier wären wir wieder beim wichtigsten Trainingsutensil des Reiters: Hirn und Verstand. Was ich sehr traurig finde ist, dass die klassische Reiterei so sehr am Sperrriemen festhält, den ich für absolut unnötig und tierschutzrelevant halte. Ich arbeite nun schon seit so vielen Jahren im Team Bernd Hackl, habe Pferde verschiedenster Rassen, unterschiedlichster Eignungen, für die vielschichtigsten Einsatzzwecke gesehen und noch nicht einmal wäre irgendwo ein Sperrriemen von Nöten gewesen. Ich glaube, wenn jeder sein Pferd so behandeln würde, dass er sich abends ehrlich und ruhigen Gewissens im Spiegel in die Augen sehen kann, dann bräuchten wir weder die alten noch die neuen Leitlinien, weil die Liebe zum Pferd an erster Stelle stünde und nicht die Liebe zum Sport.“

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Wie gehst du vor, wenn du ein neues Pferd zum ersten Mal ins Training bekommst?

„Gehen wir davon aus, dass es ein ganz normales Jungpferd ist. Der erste Tag steht für das Ankommen. Das Pferd kommt auf Paddock oder Wiese und abends in seine Box, es kann sich erst mal an die neue Umgebung gewöhnen. Am nächsten Tag beginnt die erste Einheit in der Regel im Roundpen. Das Pferd wird frei gearbeitet. So kann ich viele Dinge erfahren, wie z.B. ob es gerne vorwärtsläuft oder eher faul ist, ob es bereits balanciert läuft oder nicht, ob es sich mir gerne anschließt oder nicht, usw. zitat3Als nächstes wird das Pferd am Knotenhalfter gearbeitet. Dabei lernt es, welche Dinge mir im Punkto Halfterführigkeit wichtig sind. Auch die Erarbeitung der Kontrolle über Vor- und Hinterhand wird an diesem Tag vermutlich noch begonnen. Über den Verlauf des Trainings entscheide ich jedoch bei jedem Pferd individuell. Wir achten auf der 7P-Ranch darauf, zuerst Dinge über unser Pferd/ von unserem Pferd zu erfahren, bevor wir uns in dessen Entwicklung einbringen.“
 

Was würdest du empfehlen, um einen besseren Blick für´s Pferd zu bekommen, um Probleme besser zu erkennen?

„Wichtiger als der Blick, ist meiner Meinung nach das Gefühl. Mir erscheint es so, als wenn viele in der Pferdewelt mittlerweile ziemlich theoretisch, aber wenig praktisch unterwegs sind. Es wird soviel beobachtet, ins kleinste Detail zerlegt, analysiert und eine Ausrede dafür gesucht, warum alles jetzt ganz schwierig und ganz kompliziert und fast unlösbar ist. Das Wichtigste für Pferde ist, dass wir mit dem Herzen dabei sind und fühlen. Ich denke, etwas mehr gesunder Menschenverstand wäre ganz oft empfehlenswert.“
 

Viele Menschen haben ein Timing-Problem beim Umgang mit Pferden. Was würdest du empfehlen, damit man ein besseres Timing bekommt?

„Üben, üben, üben (schmunzelt). Oder um es mit Ray Hunt zu sagen: „Open your mind, turn loose.“
Es ist manchmal verblüffend, wie wenig Rhythmik bei vielen Menschen im Leben zu finden ist. Denkweisen, wie auch die Körper sind ganz oft starr und unbeweglich. Je länger ich mit Pferden arbeite, desto mehr zitat5nehme ich wahr, dass es Menschen gibt, die zwar Musik hören, aber Musik nicht wahrnehmen. So wie die Schwingungen der Musik, schwingt auch das Leben. Der Anfang muss dort liegen, wo man etwas wahrnimmt und daraus eine Bewegung formt. Ansonsten empfehle ich: reiten, reiten, reiten.“
 

Hast du eigene Pferde?

„Ja, zwei Stück. Ferox, mein 12-jähriger ungarischer Wallach und Felix, ein 6-jähriges Deutsches Reitpony. Ferox kam damals als Problempferd zu uns und hat sich zum Ponyhorse hochgearbeitet (lächelt glücklich).
Felix habe ich 2020 übernommen, da er im Training einige Schwierigkeiten hatte und einfach viel mehr Zeit in Anspruch nahm, als wir zur Verfügung hatten. Wohin die Reise geht, wird die Zeit zeigen.“

winter

Kommst du eigentlich noch dazu, außerhalb des Trainings mit Genuss zu reiten?

„Ich bin der Meinung, dass Privileg zu haben, ein ganz besonderes Dasein führen zu dürfen. Bei jedem Ritt versuche ich, die Pferde spüren zu lassen, dass ich Freude habe und dankbar bin, dass sie mich „in ihr Leben mitnehmen“. Für mich gibt es keinen Unterschied zwischen Arbeit und Feierabend … das ist mein Leben, meine Passion. Ich glaube, Horsemanship ist keine Trainingsweise, sondern eine Lebenseinstellung.“
 

Träumst du vom eigenen Hof?

„Meine zwei Hunde, meine Pferde und ich fühlen uns auf der 7P-Ranch pudelwohl und es fühlt sich an wie der eigene Hof (grinst zufrieden).“

Weitere Infos unter https://www.berndhackl.de/7p-ranch/

 

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