Paddock-Befestigung direkt in den Matsch? Hübner-Lee im Nachtest

Paddock-Befestigung direkt in den Matsch? Hübner-Lee im Nachtest

Bei unserem großen Paddock-Platten-Vergleichstest war Hübner-Lee mit zwei Platten vertreten, die sehr gut abgeschnitten haben. Allerdings gab es vom Hersteller eine Verlegeempfehlung, die ein noch besseres Abschneiden verhindert hat. Deswegen haben  wir uns gerne bereit erklärt, noch einmal einen Folgetest durchzuführen, um zu prüfen, wie Hübner-Lee-Platten komplett ohne Unterbau – also direkt im Matsch verlegt – funktionieren.

Die Verlegung von Paddock-Platten ohne Tragschicht ist von großem Vorteil, denn man spart nicht nur die Kosten für einen Unterbau, sondern es gibt viele Situationen, in denen bauliche Maßnahmen nur mit Einschränkungen erlaubt sind oder der Matsch schon da ist. Einige Bauämter zeigen sich dann durchaus offen, wenn man Paddock-Platten verwendet, die sich wieder komplett rückbauen lassen, keine Versiegelung verursachen und keinen baulichen Eingriff im Sinne eines Bodentauschs erfordern.

Was ist das Problem?
Wenn man Platten bei trockenem Boden verlegen kann, ist das perfekt, denn dann wird der Untergrund in der Matsch-Regen-Saison schon von den Platten nebst Verfüllung geschützt, sodass sich auch etwas einfachere Modelle durchaus wacker schlagen können. Zudem ist die Vorbereitung des Untergrunds und die Verlegung bei guter Witterung deutlich einfacher, schneller und sauberer, was sich auch deutlich auf die Qualität und Funktionalität des Ergebnisses auswirkt. Ist der Matsch aber schon vorhanden, gibt es nur noch wenige Lösungen, die dann zuverlässig funktionieren. In solchen Situationen trennt sich schnell die Spreu vom Weizen, denn viele günstigere Platten versinken schlicht und ergreifen im pastösen Untergrund. Nur wenige Plattenhersteller bieten Modelle an, die bei solchen Bodenverhältnissen noch ausreichenden Halt bieten und stabil genug sind. Das hat jedoch nicht nur konstruktive Gründe, sondern auch etwas mit Garantien zu tun, dass die Platten wie gewünscht funktionieren. Hübner-Lee legt großen Wert auf die bestmögliche Funktionalität und Dauerhaftigkeit ihrer Lösungen, deshalb lohnt es sich für den Einbau auf die richtigen Witterungsverhältnisse zu achten und eine optimale Bauweise zu wählen, wie Firmenchef Rene Hübner berichtet: „Wir haben unsere Platten zwar schon oft „direkt auf Matsch“ im Einsatz gesehen, aber um auch in extremen Situation eine gute Funktion zu gewährleisten, empfehlen wir, mit einer minimalen Ausgleichs-/Drainageschicht von 5 cm zu arbeiten, die in der Lage ist, auch große Niederschlagsmengen zu speichern und sicher abzuleiten. Bei unserer innovativen Bauweise mit Holzhackschnitzeln als Elastik- und Drainageschicht, ergibt sich zudem eine wasserspeichernde, Bodenflora-erhaltende Konstruktion, die stoßdämpfende Eigenschaften hat und somit sehr schonend auf die Gelenke und Sehnen der Pferde wirkt.“

Gegen die Regeln?
Bei unserem großen Vergleichstest haben wir bei der Verlegung aller Platten die Anweisungen der Hersteller befolgt, wie es auch „normale“ Kunden tun würden. Die Hübner-Lee TTE Platten haben wir entsprechend auf eine 5 cm starke Split-Ausgleichsschicht und ein Vlies verlegt und sie bewähren sich auf unseren Teststrecken sehr gut. Ihre Noppen-Oberfläche bietet eine sehr hohe Rutschfestigkeit, allerdings sorgt diese beim Abäppeln dafür, dass man oft mit dem Werkzeug an den Noppen hängen bleibt. Die jetzt nachgetesteten Platten haben eine geänderte Oberfläche, die ebenfalls rutschhemmend ist, sich aber aufgrund von länglicher Noppen deutlich besser säubern lässt.
Um zu überprüfen, wie sich die Platten im tiefen Matsch und ohne jegliche Ausgleichsschicht schlagen, haben wir eine weitere Testfläche in Angriff genommen und die TTE-Platten einmal mit einem ganz dünnen Vlies und einmal pur ohne Vlies verlegt. Der Einbau erfolgte nach einer gut zweimonatigen Dauerregenperiode im November/Dezember 2017, der schon bald eine Dauerfrost- und Schneephase und ein langer trockener Sommer folgte.

Verlegung
Wenn man die Platten direkt in derart tiefen und pastösen Matsch verlegt, sollte man nicht seine Sonntagskleidung tragen und über den einen oder anderen Schlammspritzer im Gesicht lachen können. Die Verlegung geht relativ einfach: Man legt eine erste Reihe, die Platten rutschen mit ihren Verbindungsstegen sehr gut ineinander, wo etwas Schlamm zwischen den Kanten nach oben tritt, schiebt man diesen zur Seite oder hilft sich mit einem gezielten Schlag mit dem Vorschlaghammer (Achtung, dabei fliegt dann Schlamm besonders gut durch die Gegend). Nun wird die zweite Reihe angelegt, jedoch mit einem seitlichen Versatz gegenüber der ersten Reihe, sodass sich eine T-Fuge bildet, was für zusätzlichen Halt innerhalb des Plattenverbunds sorgt. So arbeitet man sich Reihe für Reihe vor. Wichtig ist, dass man nach Möglichkeit erst auf die Fläche tritt, wenn alle Platten verlegt sind, da die vorderste Reihe sonst in den Matsch einsinken kann.
Zum Schluss werden die Platten mit Sand verfüllt, der mit seinem Gewicht zusätzlichen Halt gibt. Bei den Platten, die wir ohne Vlies verlegt haben, war ein Teil der Kammern schon von unten mit sich hochdrückendem Matsch verfüllt, sodass hier weniger Sand hineinpasste.  

Funktioniert´s?
Man hätte im Vorfeld kaum glauben mögen, dass, trotz des tiefen Matschs und der fast schon „schwimmenden“ Verlegung, die Hübner-Lee TTE-Platten eine stabile, in sich gut verbundene Fläche bilden. Der einzige Nachteil, der sich beim Verlegen in derart matschige Flächen ergeben kann ist, dass das Gesamtbild am Ende nicht hundertprozentig eben aussehen mag, weil der Untergrund unterschiedlich stark nachgeben kann und sich durch den wechselnden Wassergehalt im Boden später unterschiedlich setzt. Auch ein vorheriges Glattziehen mit einer Wiesenschleppe hilft bei einem so weichen Untergrund logischerweise nur bedingt. Dennoch ist auch nach einigen Monaten aus der Testfläche keine Wellenpiste geworden, sondern die Platten liegen noch immer sehr fest und sicher, sowohl die Variante mit untergelegtem Vlies als auch die Variante ohne Vlies.
Ansonsten gab es zwischen den beiden Verlegearten kaum erkennbar Unterschiede. Ohne Vlies quoll der Matsch von unten mehr oder minder stark in die Platten hoch, sodass diese sich schwerer in ihrer Position verändern ließen und es natürlich auch weniger Sand zur Verfüllung erforderte. Im Zweifel bietet ein Vlies aber noch ein Plus an Lastverteilung  und Verlegesicherheit, sodass ich im Zweifel noch ein Vlies unterlegen würde, denn die Kosten dafür sind sehr gering.

Fazit
Zurecht kann man schon jetzt sagen, dass Hübner-Lee mit seinen erneuerten TTE-Platten eine Lösung im Angebot hat, die genauso gut funktioniert, wie bspw. die Riedwiesenhof RWH36, die bei unserem Vergleichstest den ersten Platz belegt haben. Deswegen erhält nun auch Hübner-Lee* für diese Platte das Testsieger-Logo und teilt sich den Spitzenplatz mit Riedwiesenhof**.

Im Grundpreis pro Quadratmeter liegen die TTE jedoch etwas höher, als die RWH36, je nach Entfernung zum Hersteller/Händler können hier unterschiedliche Versandkosten jedoch noch einmal gewaltig den Endpreis beeinflussen.
Zu den Platten, die es am Markt gibt, die sich ohne Unterbau auch direkt in den Matsch verlegen lassen, kann man nun besten Gewissens auch die von Hübner-Lee zählen, die – wie die RWH36 – den Vorteil bieten, sich auch mehrfach verlegen zu lassen. Günstigere Platten sind nach dem Ausbau oft beschädigt, während man wiederausbaubare Platten ausbaut, reinigt (oder auch nicht) und erneut verlegt oder verkauft. Dies ist übrigens auch ein großer Vorteil, wenn man mitten in der Matschsaison einen Bereich befestigen muss, denn wenn es zu Problemen kommen sollte, kann man die Platten, wenn es wieder trockener wird, jederzeit ausbauen und den Fehler korrigieren.
So bekommt man nicht nur eine hohe Sicherheit, dass die gewählte Lösung funktioniert, sondern auch eine Möglichkeit zur Korrektur und eine große Investitionssicherheit, weil die Platten kaum an Wert verlieren.

 

 

*https://www.country-reiten.de/magazin/test/180-paddock-platten-vergleichstest-auch-huebner-lee-wird-zum-testsieger

**https://www.country-reiten.de/magazin/test/171-wichtiger-hinweis-zu-unserem-paddock-platten-vergleichstestergebnis

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