Pferdesteuer soll asoziale Pferdebesitzer aus Idelberg fernhalten

Pferdesteuer soll asoziale Pferdebesitzer aus Idelberg fernhalten

Idelberg ist eine kleine Gemeinde mit etwa 60 Einwohnern im Kreis Altenkirchen. Jetzt sorgt das kleine Dorf bundesweit für Aufsehen, denn am 11. Dezember 2015 will sich der Gemeinderat über die Einführung einer Pferdesteuer beraten. Wir haben dem parteilosen Bürgermeister Karl-Heinz Henn einige Fragen zugeschickt, die er jedoch nicht beantwortet hat. Am Telefon wollte er zuerst nicht mit den Medien (als Country-Reiten.de) reden, denn „die ganze Sache ginge ja niemanden außerhalb des Dorfes etwas an.“ Doch dann überlegte er es sich dann doch anders und beantwortete einige unserer Fragen.

Der Hauptgrund, eine Pferdesteuer in Idelberg einzuführen, ist für ihn, „um Asoziale von Idelberg fernzuhalten. Laut seiner Schilderung habe man vor einiger Zeit eine Familie mit vielen Pferden im Dorf gehabt und deren Pferde hätten auf braunen Weiden stehen müssen. Das wären echte Asoziale gewesen und das ganze Dorf habe darunter gelitten. Man sei froh, dass diese Leute nun weggezogen seihen. Nun könne es sein, dass in absehbarer Zeit landwirtschaftliche Gebäude in Idelberg frei werden würden und man wolle auf jeden Fall verhindern, dass wieder asoziale Pferdebesitzer dort einziehen würden, da man ja sonst keine Handhabe gegen solche Menschen habe. Die zuständigen Behörden hätten damals in dem anderen Fall auch nichts unternommen. Deswegen wolle man die Pferdesteuer nun einführen.“
Auf unsere Frage, ob es denn schon Interessenten für die Gebäude geben, konnte Bürgermeister Henn noch keine nennen, man wolle eben nur keine asozialen Pferdeleute in Idelberg. Jeder sei dort willkommen, wenn er sich gut verhalte.
Wir merkten an, dass eine Pferdesteuer, die den Zuzug von Pferdeleuten für einen eventuellen Leerstand verhindern solle, ja sehr konkret die Pferdehalter im Dorf schädigen würden. Bürgermeister Henn war jedoch der Auffassung, dass man es nun mal nicht allen Menschen recht machen könne und das eben so sei, schließlich müsse die arme alte Frau ja auch Steuern für ihren Hund zahlen, da könnten die Pferdeleute ja auch für ihre Pferde zahlen.
Konkrete Einnahmen erhofft man sich übrigens nicht von der Pferdesteuer, genauso wenig, wie einen Imageschaden für das Dorf, die Hauptsache liege in der Verhinderung des Zuzugs unerwünschter Menschen.

Viele gute Gründe, die gegen eine Pferdesteuer sprechen, gibt es hier: https://www.pferd-aktuell.de/pferdesteuer/argumente-gegen-die-pferdesteuer/argumente-gegen-die-pferdesteuer